Das Moskauer Staatsballett tritt unter falschem Namen in Deutschland auf. Morgen ist ein Auftritt in Wolfsburg um 20 Uhr im Congress Park.
Es wird von unserer befreundeten Initiative ab 19 Uhr eine Mahnwache vor Ort geben.
Laut der Webseite des Balletts gibt es weitere Auftritte in Deutschland:
08.01. Schwanensee – Hamburg
09.01. Der Nussknacker – Wuppertal
11.01. Schwanensee – Halle
12.01. Schwanensee – Nürnberg
15.01. Schwanensee – Hamburg
16.01. Schwanensee – Langen
Recherche dazu aus Weimar
Die Initiative „Für Frieden und Solidarität mit der Ukraine“ in Weimar hat am 02.01.24 eine Presseerklärung an die Neue Ruhr Zeitung (NRZ) übermittelt. Der Grund ist der Auftritt am 03.01.24 in Oberhausen.
Wir zitieren deren Presseerklärung:
Hiermit möchten wir Sie über die Ergebnisse unserer Recherchen über das „Das Grand Classic Ballet“ informieren, das am 27.12. in Weimar aufgetreten ist, und am 3.1. mit zwei Vorstellungen in Oberhausen auftreten wird https://mc-ballet.de/kalender/
Der „deutsche“ Veranstalter der Tournee des „Grand Classic Ballet“ Konstantin Rain (BE.entertained) ist nur auf der Website des Moskauer Staatsballetts als dessen „offizieller Vertreter in Europa“ zu finden (http://moscowstateballet.ru/people/konstantin-rajn/) und veröffentlicht keine Informationen zu den Künstlern. Über deren Social Media Accounts kann man herausfinden, dass es sich um Künstler des Moskauer Staatsballetts handelt. Dessen Webseite zeigt, dass die Haupttänzer des Grand Classic Ballet zugleich Solisten des Moskauer Staatsballetts sind. So auch dessen Direktorin Ludmila Titova, die ihren Auftritt mit dem Grand Classic Ballet auf ihrem russischen Instagram Account verbreitet: „Wir sind in Deutschland“!
Eine aufmerksame aus der Ukraine stammende Weimarerin (ein persönlicher Kontakt kann für Rückfragen hergestellt werden) hat uns dazu das folgende interessante Video geschickt
https://www.youtube.com/watch?
Die aktuelle Dokumentation „Kiew – ein Opernhaus im Krieg“ auf Arte
https://www.arte.tv/de/videos/
zeigt wie die Tänzer aus Kyiv und anderen ukrainischen Theatern ihr Leben und ihre Arbeit unter unvorstellbar harten Bedingungen organisieren müssen, weil Russland, der Arbeitgeber der russischen Staatskünstler, die nicht gegen diesen Krieg protestieren, Zerstörung, Tod und Vertreibung verursacht. Ziel Putins ist die Vernichtung des ukrainischen Volkes und seiner Kultur durch Raketenangriffe auf die Bevölkerung, ihre Lebensgrundlagen, Schulen, Theater, wie das Theater von Mariupol::
https://youtu.be/zidOyi645y8 (Amnesty International);
Bei der Verschleierung dieser Kriegsverbrechen durch die Propaganda spielt der staatlich gelenkte Kulturbetrieb der Russischen Föderation mit seinen Gastspielen im Ausland eine große Rolle. Die Künstler und künstlerischen Leiter von Theatern mit einer kritischen Haltung zu Putins Krieg wurden inzwischen entlassen oder mussten fliehen. Auch die Leitung des weltberühmten Bolschoi Theaters in Moskau wurde von dem mit Putin befreundeten Dirigenten Waleri Gergijew übernommen. Der bisherige Generaldirektor des Bolschoi Theaters, Wladimir Urin, galt im Gegensatz zu Gergijew als Gegner des Krieges gegen die Ukraine. Infolge der russischen Invasion verließ schon im März 2022 der Chefdirigent Tugan Sochijew das Bolschoi Theater. Zurück bleiben diejenigen, die nicht gegen diesen verbrecherischen Krieg protestieren.
Unsere Weimarer Initiative hat am 27.12. vor der Weimarhalle die Theaterbesucher mit einer Ausstellung (siehe Anlage) und einem Informationstand über die wahre Identität der Moskauer Ballettgruppe informiert und u.a. folgende Fragen diskutiert: Warum wird die Herkunft dieser Ballettgruppe durch den Veranstalter nicht transparent gemacht, um potenziellen Zuschauern die Entscheidung zu ermöglichen, ob sie durch ihren Veranstaltungsbesuch russische Kultur-Propaganda unterstützen und möglicherweise den Krieg der Russischen Föderation mit ihrem Ticket mitfinanzieren wollen? Zahlreiche Besucher waren empört über die Täuschung durch den Veranstalter, einige bedankten sich für die Informationen durch unsere Aktion. Eine Familie, die vier Karten für über 200€ gekauft hatte, weigerte sich nach der Information über die wahre Identität der Ballettgruppe die Veranstaltung zu besuchen. Sie will nun den Eintrittspreis von den Veranstaltern zurück und, falls erforderlich, Klage wegen arglistiger Täuschung erheben.