Abschuss des Fluges MH17 vor 9 Jahren: ein Gericht sorgt für Klarheit

Vor neun Jahren ist das niederländische zivile Passagierflugzeug mit der Flugnummer MH17 über der Ostukraine von einem russischen Flugabwehrsystem BUK abgeschossen worden. 298 Menschen fanden den Tod. Das geschah nur wenige Monate nach der Annektion der Krim und dem Beginn der offenen Kämpfe russischer Rebellen in der Ostukraine. Da die Todesopfer zumeist aus den Niederlanden kamen, wurde somit die niederländische Justiz tätig. Angeklagt wurden drei Russen Girkin, Dubinskiy, Pulatov, und der Ukrainer Kharchenko. Pulatov wurde schließlich freigesprochen. Die drei anderen wurden in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Über den Verbleib der Verurteilten gibt es keine Erkenntnisse.
Das niederländische Gericht hat eine erstklassige Arbeit geleistet und den Fall präzise rekonstruiert. Und die Justizbehörden haben eine Internetseite darüber angefertigt, an denen sich Gerichte in anderen Ländern messen lassen müssen.
Durch diese Arbeit gibt es heute keine ernsthaften Zweifel mehr an der Rekonstruktion der Ereignisse. Aktuell sehen wir in Russland keine andere Politik. So bleibt uns nichts weiter übrig, als präzise zu formulieren. Ein aktuelles Zitat von Bundesaußenministerin vom heutigen Abend des 17.07.2023 im UNO-Sicherheitsrat zu Russland und dem beendeten Getreideabkommen passt gut dazu:

You can fool yourself. But you cannot fool the world.
Sie können sich selbst täuschen. Die Welt täuschen Sie nicht.
Annalena Bärbock 17.07.23

Dem Gericht ist in herausragender Weise gelungen, eine Dokumentation seiner Arbeit für die Öffentlichkeit anzufertigen. Damit hat es in einem Umfeld von Lügen und Propagandamärchen etwas geschaffen, was fehlte unverrückbare Transparenz. Durchgängige lückenlose Aufklärung ist von den Erfindern der Märchen nicht zu widerlegen.
 

Das Gericht hat damit Wissen und Erkenntnis von Mutmaßungen und Lügen unterschieden.

Damit setzt es eine Gegenpol zu den alternativen „Versionen der Realität“, wie sie von der Seite der Okkupanten erzeugt werden. Es lohnt daher kaum, nach deren aktueller „Version“ zu fragen.
Die Aufklärung hingegen bringt uns in eine Welt zurück, in der es überprüfbare Fakten gibt. Die Arbeit des Gerichts ist ein Geschenk an die Welt. Gern hätte die zivilisierte Welt dies Geschenk mit weniger Opfern bezahlt.
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