Ein Projekt der Stiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft“
Für zwei Wochen hatten sich 10 Studenten und ein junger Umweltingenieur aus Braunschweig in die Westukraine aufgemacht, um sich dort gemeinsam mit 14 ukrainischen Studentinnen und Studenten über ökologische Fragen im Zusammenhang mit Müll und dessen Behandlung, bzw. „Entsorgung“ zu informieren und darüber eine öffentliche Präsentation für die Bevölkerung zu erstellen. Begleitet wurde das Projekt von Dozenten der ökologischen Fakultät an der Pädagogischen Universität Ternopil (Ihor Chebolda und Ivan Kaplun) und dem Hydrometeorologischen Institut an der Universität Czernowitz (Mykola Pasichnyk). Die Leitung in Czernowitz für die deutsche Seite lag bei unserem Mitglied Jaroslaw Makarchuk, die Gesamtleitung des Projekts hatte Bernd Henn.
Für fast alle deutschen Teilnehmer war dies ein erster Aufenthalt in der Ukraine und das Kennenlernen junger Menschen in einem fremden Land, eine erste Auseinandersetzung mit Kultur, Geschichte und aktueller Politik waren das wichtigste Ziel dieser Reise. Über die inhaltliche Beschäftigung mit der Umweltproblematik sollte aber auch Unterstützung für die zivilgesellschaftliche Entwicklung in der Ukraine geleistet werden, Unterstützung für die „Agents of Change“.
Gemessen an der gemeinsam mit den ukrainischen Studentinnen und Studenten verbrachten Zeit – 5 Stunden Schlaf täglich soll nach Aussage eines deutschen Teilnehmers in den 14 Tagen das absolute Maximum gewesen sein – war das Projekt ein voller Erfolg. Aber auch die sachlichen Ergebnisse und die Präsentationen waren super! Je drei Fernsehteams in den beiden Projektorten interessierten sich für die Projektergebnisse und interviewten die Teilnehmer für die regionalen Abendnachrichten. In Czernowitz wurden der ukrainische Projektleiter, Mykola Pasichnyk, und Bernd Henn als Initiator des Projekts zu einem halbstündigen Interview in das Studio von Radio Bukowina gebeten.
Während die öffentliche Präsentation in Czernowitz ein wenig unter dem permanenten Dauerregen litt (es goss wie aus Eimern), machte der strahlende Sonnenschein am nächsten Tag in Ternopil alles wett. An der Präsentation der Fotos, Statistiken und Grafiken auf 3 Leinwänden entwickelten sich Diskussionen mit durchweg sehr interessierten Passanten. Ganz besonders aber machte den Kindern und Jugendlichen ein Spiel Spaß, das sich die Projektgruppe kurzfristig ausgedacht hatte. Sie sollten Fragen zum richtigen Umweltverhalten beantworten, in dem sie sich in das richtige auf dem Pflaster aufgemalte Kästchen stellten. Natürlich gab es Belohnungen in Form von Süßigkeiten. Ein Highlight waren auch die 500 Luftballons, die sowohl in Czernowitz als auch in Ternopil weggingen wie „warme Semmel“. Den ursprünglichen Plan jeweils 100 mit Helium gefüllte Ballons auf einmal in die Luft zu lassen, musste man fallen lassen, denn in Czernowitz waren sie durch den Regen nass geworden und somit zu schwer, aber trotz des Dauerregens kamen so viele Mütter mit Kindern zum Infostand, dass von den Luftballons keiner übrig blieb. Nicht anders war es in Ternopil. Man hätte 1.000 Luftballons loswerden können.