Jahresrückblick 2023 – was haben wir alles erreicht

In einem schnellen Überblick berichten wir hier über unsere Aktivitäten im Jahr 2023. Wir werden gerade beim wichtigen Thema Humanitäre Hilfe noch einmal ins Detail gehen. Uns ist aber wichtig, dass Spender und Unterstützer schon jetzt in kurzer Form wissen, was uns im Jahr 2023 bewegt hat. Wir danken allen, die uns geholfen haben, sehr herzlich für Ihre Unterstützung.

Humanitäre Hilfsprojekte in der Ukraine

Im Jahr 2023 hat der Verein Freie Ukraine Braunschweig e. V. wie im Vorjahr viele Hilfstransporte
in die Ukraine organisiert. Dabei ging es zum einen um selbst organisierte Transporte als auch um
Transporte anderer Organisationen, die wir mit Hilfsgütern unterstützt haben.

 


Für die vom Verein organisierten Rettungs- und Hilfstransporte, wurden 21 Fahrzeuge – vorrangig
Kleintransporter – angeschafft. Diese Transporter wurden bis unter das Dach mit Hilfsgütern, wie
Notstromaggregaten, warmer Kleidung, Tourniquettes, Verbandsmaterial, Medikamenten, usw.
beladen. Mutige Mitglieder einer sehr enagierten Familie und andere Freiwillige fuhren die Hilfsgüter in
die Ukraine und teilweise bis in ungemütliche Regionen. Der jüngste Fahrer, Vitja, war gerade mal 18 Jahre alt.
Die Transporte gingen in die Regionen Kupjansk (Region Charkiw), Awdijivka (Region Donezk),
Region Kherson, Bila Zerkva, Uman und Zaporizhzha. Die Empfänger der Hilfsgüter sind uns und
den Fahrern stets persönlich bekannt und es ist gesichert, dass die Fahrzeuge und Hilfsgüter
ausschließlich Hilfs- und Rettungszwecken zugeführt werden.
Die Empfänger waren und sind Krankenhäuser (Traumatologie, Kinderkliniken) sowie Freiwilligen-
und Hilfsorganisationen, Evakuierungsdienste und Rettungssanitäter. Mit unseren 21
Fahrzeugen wurden viele Schwerverletzte an der Frontlinie gerettet. Es handelte sich dabei sowohl
um Soldaten als auch um Zivilisten, die sich in den Kriegsgebieten befanden. Über eine Sanitäterin
kann man auch in der deutschen Presse nachlesen. Sie heißt Anita und sie erzählt, wie die
Evakuierung vor Ort durchgeführt wird:
Bericht Badische Zeitung

Bericht Stuttgarter Zeitung.de

Psychologische Hilfe

Viele geflüchtete Kinder und Jugendliche haben alles aufgegeben, was ihr Leben ausgemacht hat:
die Freunde und die Umgebung, den täglichen Kontakt zu Familienmitgliedern und zum eigenen
Vater, das eigene zu Hause. Menschen reagieren komplett unterschiedlich auf die
Herausforderungen, sind aber lange Zeit davon belastet. Die Psychologinnen und
Sozialarbeiterinnen unseres Vereins helfen, seelische Schäden zu heilen.
Leitend dabei sind die Diplom-Sprachwissenschaftlerin und Sozialarbeiterin Tanja Makarchuk und
die Psychologin Olga Olijnyk (sowie evtl. ). Der Bedarf ist riesig. In mehreren kleinen Gruppen
können Kinder, Jugendliche und einige Erwachsene ihre Traumata aufarbeiten und bewältigen.
Wie das gelingen kann, zeigen die jungen Protagonisten bei der Konzert und Theaterstück unter
dem Motto MACH DICH STARK im Juli 2023 im Haus der Kulturen. Der Rotarier Club, die
Arbeiterwohlfahrt und die Landessparkasse sowie vielen Einzelspender unterstützen den Verein
hierbei finanziell.
Die psychologische Hilfe ist auch der Kern der Arbeit hier vor Ort in Braunschweig geworden. Sie
hat es ermöglicht, die institutionelle Förderung der Stadt Braunschweig zu erlangen.

Vereinsräume in der Brabandtstrasse

Seit Frühsommer 2023 erhält unser Verein die Zusage der Stadt Braunschweig für die
institutionelle Förderung. Dafür besonders eingesetzt haben sich Bernd Henn, Robert Glogoswski
und Tanja Makarchuk. Die Förderung macht für den Verein das möglich, was dringend gebraucht
wird: einen festen Sitz und eine Anlaufstelle für Geflüchtete. Hier hat nicht nur die psychologische
Hilfe einen Fixpunkt. Geflüchtete finden hier Unterstützung im Alltag, Kinder lernen über die Kultur
der Heimat spielerisch und pädagogisch vermittelt in vielen Angeboten, die wir nun bereits und
künftig anbieten werden, von Gesang, Malerei, Musik bis hin zu Nachhilfe oder Möglichkeiten der
Entspannung.

 

Arbeit mit uns von Kriegsvertriebenen

Dass Menschen in Braunschweig nicht nur gestrandet sind, sondern zu Hause fühlen, haben
einige ganz besonderen Anteil: Großer Dank geht an Kateryna, Ljudmyla, Viktoria, Oksana, Serhij
Sichtbar wird diese Hilfe nur in den Herzen der Menschen. Dafür es gibt etwas, das besonders
sichtbar ist, ob bei Knallesonne oder Schneeregen: Der Pavillion von vier starken Frauen, die
erinnern an das tägliche Leid in der Ukraine, welches noch nicht endet, bloß weil wir nicht mehr
hinschauen. Regelmäßig zweimal in der Woche stellen sie ihre Ausstellung mit den Bildern der
Kriegsfolgen des russischen Überfalls in der Fussgängerzone auf. Sie machen präsent und
sichtbar, damit uns nicht leicht fällt, den unnützen Krieg mitten in Europa zu ignorieren.

 

 

Bürgermedaille der Stadt Braunschweig 2022

Es bleibt ein Gänsehautmoment: Noch heute, wenn man die Rede unseres Vorsitzenden liest,
kommen einem die Tränen. Die Überreichung der Bürgermedaille durch den Braunschweiger
Oberbürgermeister am 09.12.22 war ein ganz besonderer Moment in unserer eigenen Geschichte.
Wir sind sehr sehr dankbar dafür.

Städtepartnerschaft mit Bila Zerkwa

Bis zum Großangriff im Februar 2022 hatte die Stadt Braunschweig Kontakte zur russischen
Partnerstadt Kasan. Doch die lange Partnerschaft seit 1988 kann den Krieg nicht aufhalten. Es
wird ein Städtenetzwerk ins Leben gerufen durch die beiden Präsidenten der Ukraine und
Deutschlands, in welchem sich Braunschweig und die Stadt Bila Zerkwa im Herbst 2022
verbinden. Hier ist Hilfe ganz handfest auf kommunaler Ebene angesagt. Die langen Beziehungen
unseres Vereins zu Einrichtungen in Ternopil in der Westukraine bleiben bestehen. Zum Gelingen
hat auch die aus Bila Zerkwa stammende Olena Herberg beigetragen, Mitglied und seit November
zweite Vorsitzende unseres Vereins.

Öffentlichkeitsarbeit, Demos, Dankesfeier für Spender in der Dornse

Wenn wir laut und sichtbar sind, dann stehen 600 Menschen auf dem Schlossplatz. Wenn wir
fröhlich sind, dann singen hunderte Stimmen miteinander die Hymne der Ukraine, wie zum
Nationalfeiertag im August. Wenn wir traurig sind, so spricht uns unser Bürgermeister Mut zu, wie
am Jahrestag des Kriegsbeginns: „Wir lassen Euch nicht allein!“ Unsere Demos sind ein wichtiger
Teil unserer öffentlichen Arbeit, egal ob groß, oder spontan wie bei der traurigen Sprengung des
Kachowka-Staudamms im Juli, oder ganz klein.
Einen Austausch gibt es auch mit Menschen, die sich ein Leben ganz ohne Militär erträumen, wie
zum Flaggentag im Juli, dem Datum mit dem Ziel einer nuklearwaffenfreie Erde.
Festlich war hingegen unsere Dankesfeier für Spender im ehrwürdigen Festsaal des
Altstadtrathauses Dornse am 24.03.23. Aufgrund der großen Zahl der Spender mussten wir eine
Auswahl treffen, und manche nach dem Los einladen. Wir sagen aber allen: Danke. Auch hier
durften wir den Oberbürgermeister begrüßen. Die Malteser haben uns an diesem Tag eine
besondere Spende ermöglicht: einen Krankenwagen für die Ukraine.

 

Kulturelles Leben

Eine unserer vornehmsten und schönsten Aufgaben und Zwecke unseres Vereins ist das Zeigen
der ukrainischen Kultur. Nach all der notwendigen Arbeit kommt hier ein Feld -wofür wir leben.
Dazu zählt die Präsentation der Ukraine auf dem Festival Braunschweig International auf dem
Kohlmarkt, bei dem wir seit 2015 Stammgast sind. Im Juni gibt es endlich wieder Literatur im
Nordbahnhof, dazu mit einer Liveschalte nach Kiew zu einem, der nicht ausreisen konnte. Doch
eine Art ist seit dem Jahr 2023 neu: Rein ukrainische Veranstaltungen. Das gibt bei mittlerweile
drei Abenden etwas Neues: Ein ganz besonderes Heimatgefühl.
Vereinsräume in der Brabandtstrasse
Seit Frühsommer 2023 erhält unser Verein die Zusage der Stadt Braunschweig für die

institutionelle Förderung. Dafür besonders eingesetzt haben sich Bernd Henn, Robert Glogoswski
und Tanja Makarchuk. Die Förderung macht für den Verein das möglich, was dringend gebraucht
wird: einen festen Sitz und eine Anlaufstelle für Geflüchtete. Hier hat nicht nur die psychologische
Hilfe einen Fixpunkt. Geflüchtete finden hier Unterstützung im Alltag, Kinder lernen über die Kultur
der Heimat spielerisch und pädagogisch vermittelt in vielen Angeboten, die wir nun bereits und
künftig anbieten werden, von Gesang, Malerei, Musik bis hin zu Nachhilfe oder Möglichkeiten der
Entspannung.

 

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