Dieser Beitrag ist nachgereicht und erst 2025 verfasst, aber chronologisch einsortiert.
Das Wetter hat es auf uns abgesehen, mit leichtem Schneeregen stehen über 200 Leute für 90 Minuten vorm Schloss an einem Dienstagabend und erinnern: 1.000 Tage Krieg. Doch wir leben im Frieden, keine Drohnen über uns, keine Übernachtungen im Keller und keine Einsamkeit im Dunkeln, wenn der Strom ausgefallen ist. Wozu sollte das Wetter uns schonen?
Die Idee, 1.000 Kerzen auf dem Schlossplatz zu illuminieren, ist Beschäftigung für die ganze Zeit. Es gelingt zwar, mit eisigen Fingern für eine Weile lang mehrere hundert Kerzen gleichzeitig brennen zu lassen, so dass wenige Bilder mit einer großen Zahl 1.000 aus Kerzen gelingen, doch dann lässt der Regen die Flammen wieder erlöschen.
Es sind Reden, Gesänge, Gebete, die uns durch den Abend begleiten. Doch nur wenige Passanten bleiben stehen, kommen dazu. Der Regen lädt nicht zum Verweilen ein.
So bleibt für uns die beständige Aufgabe, die im Frieden lebenden Deutschen zu erinnern: Auch sie können mehr tun, dem imperialistischen Russland Grenzen zu setzen. Es würde auch uns etwas bringen, an Richtung und an Haltung unsere Gesellschaft auf wesentliche Aufgaben zu konzentrieren. Angesichts der schwächelnden Automobilindustrie und dem Aufstieg der rechten Kräfte wären Investitionen im Energiesektor, in Verteidigung und Zivilschutz gut zu begründen.