von Bernd Henn
Bei dem Besuch der Delegation des Vereins in Ternopil im Mai diesen Jahres, wurde mit der Germanistischen Fakultät verabredet, dass ein deutscher “Muttersprachler” Seminare an der Pädagogischen Hochschule durchführt. Inhaltlich standen Sprachpraxis, Landeskunde, Phonetik und Deutsche Sprachgeschichte auf dem Seminarplan. Gewünschte Themen waren:
- Schulsystem in Deutschland – PISA und die Folgen / Klassenfahrten
- Föderalismus in der Bundesrepublik
- Sprachgeschichte vom Althochdeutschen bis zur Neuzeit
- Praktische Phonetik
- Wie denken Ausländer über Deutsche und ihre Lebensgewohnheiten
- Lebensformen, Kinder und Beruf
- Generationen und ihr Zusammenleben in Deutschland
- Arbeit im Wandel – Leistungsdruck
- Hartz IV und Langzeitarbeitslose
Als weitere Aktivität wurde eine Lehrerfortbildung in einem Landkreis organisiert. Für uns Deutsche ist überraschend, dass hier ab der ersten Klasse in der Grundschule Englisch oder Deutsch als Fremdsprache gelehrt wird. Ab der fünften Schulklasse kommt die jeweils andere Sprache als zweite Fremdsprache hinzu.
Im Kreis Kosowa (etwa 40.000 Einwohner / ausschließlich ländlich strukturiert) lernen ca. 600 Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse Deutsch. Das sind hochgerechnet auf das Gebiet von Ternopil wahrscheinlich mehr als 15.000.
Der Trend zur englischen Sprache als erstes Fach nimmt zwar zu, aber die Germanistische Fakultät an der Hochschule kämpft für die Erhaltung der deutschen Sprache als eine der Basissprachen an der Grundschule.