Mehr als 100 Gäste hatten sich zur Lesung des Shootingstars der ukrainischen Schriftsteller, Serhij Zhadan im Haus der Kulturen eingefunden. Zhadan war einerseits Magnet für die ukrainische Community im Raum Süd-Ost-Niedersachsen und Hannover-Bremen, andererseits waren auch etliche literaturinteressierte Deutsche im Publikum. Die Gegenwartsliteratur Zhadans hat natürlich einen starken politischen Bezug zur aktuellen Situation in der Ukraine, was auch in der Diskussion mit dem Publikum zum Ausdruck kam.
Maryna Galowska hatte die Gäste der gut dreistündigen und von ihr bestens organisierten Veranstaltung begrüßt, und Lena Herberg eröffnete den Abend mit Variationen am Klavier. Anschließend lasen Marita Lux von der Theatergruppe Salzgitter-Bad e.V. und Zhadan selbst seine Texte im Wechsel jeweils in Deutsch und Ukrainisch. Seine persönlichen Kommentierungen und Erklärungen zum schriftstellerischen Schaffen und sämtliche Beiträge der anschließenden Diskussion wurden von Eugenia Lopata, Geschäftsführerin der internationalen literarischen Kooperation Meridian Czernowitz, professionell übersetzt.
Zhadan fand auch in der halbstündigen Pause vor dem Auftritt der Band „Dalibude“, die sich diesmal ganz auf die Präsentation ukrainischer Songs vorbereitet hatte, keine Zeit zum Entspannen, bildeten sich doch Schlangen von Teilnehmern, die wie zu erwarten gewesen war zuvor erworbene Bücher vom Autor signieren lassen wollten. Es gab ukrainische Ausgaben, die der Schriftsteller selbst mitgebracht hatte, aber auch deutschsprachige Übersetzungen, für deren Bereitstellung unsere „Haus-Buchhandlung“ Benno Goeritz in Gestalt des Inhabers, Stefan Hallensleben, gesorgt hatte.
Der Rahmen wurde fast schon traditionsgemäß mit dem Angebot von Speisen abgerundet. Diesmal hatten unsere ukrainischen Frauen im Verein liebevoll „Häppchen“ passend zum Weinangebot zubereitet.
Bleibt festzustellen, dass nicht nur ein interessanter literarischer Abend stattgefunden hat, sondern auch viele neue Kontakte von deutschen wie ukrainischen Mitbürgern zum Verein Freie Ukraine Braunschweig e.V. geknüpft wurden. Vielfältige Stimmen sprachen von einer rundum gelungenen Veranstaltung, so auch Serhij Zhadan und Eugenia Lopata, aber auch Konsul Wasyl Maruschynets vom Generalkonsulat in Hamburg, den der Vereinsvorsitzende in der Veranstaltung begrüßt hatte.
Im Fußball heißt es seit dem Ausspruch von Sepp Herberger: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Für uns heißt es: „Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung“, denn am 10 November steigt im Haus der Kulturen schon die nächste Fete. Diesmal wird eine junge Band aus Leipzig den Saal mit schrägem Ukranian Punk-Folk zum rocken bringen. Vorher ist eine 20-minütige Filmdoku über unser letztes Jugendaustauschprojekt zum Thema „Umweltprobleme in der Westukraine“ angesagt. Für Stimmung wird auch das Fassbier sorgen und kulinarisch die klassischen ukrainischen Spezialitäten Wareniki, Salo u.a.m. Alle Freunde des Vereins sind schon jetzt aufgerufen für diesen Abend zu werben. Ein Plakat findet Ihr hier! (und die Datei für die weitere Verbreitung als PDF)
BATIAR_GANG (.pdf)