6.9.2025: Sommerfest am Haus der Kulturen

Die Gruppe Synergie lauscht dem Vorstand des HdK

Das diesjährige Sommerfest am Haus der Kulturen (HdK) wurde am Samstag, den 6. September 2025, nachmittags von 14 bis 19 veranstaltet. Es war ein internationales Fest mit zahlreichen Ständen mit Spezialitäten vieler Kulturen, mit Kunstgewerbe, Kinderschminken, Basteln und mit musikalischen und sportlichen Mitmach-Aktionen.

Auch der Stand unseres Vereins Freie Ukraine Braunschweig war wieder vertreten und erfreute sich eines besonderen Andrangs. Dieses verwundert nicht, gab es dort doch zum einen ein immens reichhaltiges Kuchen- und Tortenangebot, zum anderen die sehr beliebten, weil frisch am Stand zubereiteten Tschebureki, wahlweise gefüllt mit verschiedenen Hackfleischvarianten (auch mit Lamm) oder mit einer Käse-Gemüsemischung. Die Kuchen- und Teigstückchen wurden gereicht von unseren bezaubernden Mitarbeitenden Olga, Viktoriia, Lena, Liudmila, Iryna, Switlana und Ruslan, stets begleitet mit herzlichen Worten und mit einem Lächeln im Gesicht.

Von der Kuchenvielfalt etwas an den Rand gedrückt, präsentierte sich hinten rechts eine bunte und feine Auswahl an Kunstgewerbe, Textilien, Schmuck und Kleinigkeiten mit ukrainischen Motiven. Besonders faszinierend sind hier die mit traditionellen Mustern bestickten Hemden und T-Shirts.

Schräg gegenüber wartete bereits Oleg an einem Tisch mit einem Gläschen Horilka, einem ukrainischen Wodka-Getränk. Dieser wird aus Weizen hergestellt, im Gegensatz zum russischen Wodka, der aus Roggen oder einer Mischung aus Hafer, Roggen und Gerste produziert wird. Zum Horilka gibt es einen Happen Schwarzbrot mit geräuchertem Speck und saurer Gurke, alles gegen eine kleine Spende. Den Speck hatte Igor am Tag zuvor in seinem Garten höchstpersönlich geräuchert.

 

Bühnenprogramm

Mit etwas Verzögerung – auf Grund personeller Engpässe beim Aufbau – begann ein buntes Bühnenprogramm. Für die auf ihren Auftritt wartenden Künstler war es vielleicht weniger schön, aber dem Publikum machte es nichts aus, wohl auch hinsichtlich des schönen Wetters. Um 14:20 Uhr betrat der Vorstand des Haus der Kulturen die Bühne. Adama Logosu-Teku, der erste Vorsitzende des Hauses der Kulturen, begrüßte die Gäste und eröffnete später dann auch das musikalische Programm des Sommerfestes. Er stellte zunächst die übrigen Mitglieder vor, die sich auch mit einigen Grußworten an das Publikum richteten: Claudia von Brunn als stellvertretende Vorsitzende, sowie die Vorstandsmitglieder Bella Elke Rast und Olena Jancuk-Leicht. Letztere spricht neben deutsch auch russisch und ukrainisch und engagiert sich in der Migrationsberatung.

(v.l.) Olena Jancuk-Leicht, Bella Elke Rast, Adama Legosu-Teku und Claudia von Brunn

Eröffnet wurde das Bühnenprogramm von der 10-köpfigen Frauengruppe Synergie unter der Leitung von Yulia Kravchenko. Sie verzauberten durch wunderbaren ukrainischen Gesang, teils acapella gesungen, teils mit sparsamer musikalischer Begleitung, und boten einen schönen Querschnitt ukrainischer Kultur, von melancholischen Melodien bis hin zu fröhlichen Tänzen.

Anschließend gab es eine eindrucksvolle Capoeira-Vorführung. Eine Gruppe unter der Leitung von Marcelo Olvis Rojas Salazar bot einen Einblick in dieser brasilianischen Tanz- und Kampfkunst. Sportlich tänzerisch ging es dann weiter, als Asih Feuerhahn und ihre Tanzgruppe indonesische Tänze präsentierten. Dann erfreuten uns Bella Elke Rast und ihre Gruppe Bella Divas Oriental mit orientalischen Tänzen. Sie tanzten in farbenfrohen Kostümen unter anderem zur Musik „I dream of Jeannie“. Das war die Titelmusik einer TV-Serie „Bezaubernde Jeannie“ aus den Zeit 1965 bis 1970 mit Barbara Eden als orientalischer Flaschengeist mit Zauberkräften.

Der Rest des Bühnenprogramms war eindeutig ukrainisch geprägt:

Zunächst führte die Theater-AG des Hauses der Kulturen ein ukrainisch-russisches Theaterstück auf mit Olena Jancuk-Leicht und Alexej. Dann sang der Chor Ukrainska Duscha traditionelle ukrainische Lieder in einer wunderbar stimmungsvollen Darbietung. Es ist überwiegend ein Frauenchor, verstärkt durch einige – für manche Stücke auch notwendige – männliche Stimmen. Allesamt in traditionellen Kostümen. Beim letzten Stück wurden sie verstärkt durch die Band In Sence, die dann auch anschließend als Abschluss des Bühnenprogramms ihren Auftritt hatte.

In Sence ist eine musikalisch hochprofessionelle Band mit überwiegend ukrainisch-sprachigen Stücken. Sie machten aber auch Abstecher zum Beispiel ins französische mit dem Lied „Paroles, paroles“ von Dalida und Alain Delon aus den 1970er Jahren im wunderbarem Duett mit Asia Denysenko (Gesang) und Jaroslav Rvacev (Gesang, Gitarre). Dazu gesellten sich die Zwischentöne der Violine von Tetiana Bialocarevska (Geige, Gesang) unterlegt vom ordnenden Rhythmus des Basses von Stanislav Ivaniljuk (Bass, Gesang).

Bei schönstem Wetter hätte das Sommerfest auch vom Publikumsandrang ein großer Erfolg werden können. Allerdings blieb die Besucherzahl etwas hinter denen der letzten Jahre zurück, bedingt durch zeitgleiche Parallelveranstaltungen, insbesondere das Magnifest und das Stadtsommervergnügen in der Innenstadt.

Dennoch war der erste Vorsitzende unseres Vereins Igor Piroschik zufrieden. Er bedankte sich bei allen Helfenden für die hervorragende Organisation und Durchführung der Veranstaltung an unserem Stand und auch bei allen Personen, die die Torten, Kuchen, Pyrischky, Tschebureki gebacken haben und allen, die geholfen haben. Er freute sich über die erlösten 1717€ für die Vereinskasse. Der Betrag wird zeitnah für humanitäre Zwecke im Rahmen der Ukrainehilfe verwendet werden.

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